Jedes Jahr nehmen Fälschungen im Bereich Spiele und Spielzeuge zu. Kurz vor Weihnachten werden Tausende gefälschte Spielzeuge vom französischen Zoll beschlagnahmt. Abgesehen von den Schäden für die Marken, welche Risiken bestehen für Kinder? Und für diejenigen, die sie kaufen? Wie kann man vermeiden, einem Kind gefälschtes Spielzeug zu schenken? Wir beantworten diese verschiedenen Fragen.
Gefälschtes Spielzeug ist eine Nachahmung, eine Kopie, eine Reproduktion, die ohne die Genehmigung des Eigentümers, des rechtmäßigen Inhabers der geistigen Eigentumsrechte, hergestellt und vermarktet wird. Am häufigsten werden Spielzeuge kopiert, die unter der Lizenz großer Marken hergestellt werden und bei Kleinkindern sehr beliebt sind. Dazu gehören Plüschtiere, Kuscheltiere für Kleinkinder, Figuren, Puppen, Puzzles, Gesellschaftsspiele, Baukästen, Lernspiele, Kreativspiele, Motorikspiele, Spiele für draußen, Verkleidungen und andere Miniaturautos.
Diese gefälschten Spielzeuge und Spiele stammen häufig aus Asien. Sie machen allein fast 10 % aller Fälschungen aus, die jedes Jahr in Frankreich und weltweit beschlagnahmt werden. Der Boom des E-Commerce und der Marktplätze trägt in hohem Maße zu diesem Übel für den weltweiten Handel bei, und zwar über alle Produktkategorien hinweg.
Gefälschte Kinderspielzeuge und Konsumgüter im Allgemeinen schaden Marken und Herstellern, da sie unlauteren Wettbewerb darstellen. Abgesehen von den entgangenen Gewinnen können sie auch deren Image und Ruf schädigen, da sie aus minderwertigen Materialien hergestellt werden. Das Ziel der Fälscher ist es, den größtmöglichen Gewinn zu erzielen, ohne sich um die endgültige Qualität des Produkts und dessen Konformität mit den Vorschriften zu kümmern.
Sie entsprechen möglicherweise nicht den in der europäischen Richtlinie 2009/48/EG festgelegten Normen. Im Gegensatz zu den Originalen wurden sie vor ihrem Inverkehrbringen natürlich keinen Kontrollen unterzogen.
Möglicherweise fehlen auch die CE-Kennzeichnung und die vorgeschriebenen Sicherheitshinweise oder diese sind falsch oder unvollständig angegeben. Dies kann Informationen zum Mindestalter des Kindes, zu den Nutzungsbedingungen des Spielzeugs, zu Vorsichtsmaßnahmen und zu bekannten Gefahren betreffen. Da den Eltern diese wichtigen Informationen vorenthalten werden, können sie möglicherweise keine richtigen Entscheidungen hinsichtlich der Verwendung des Spielzeugs treffen. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus für die Sicherheit des Kleinkindes ergeben.
Beispielsweise können sie aus Materialien hergestellt sein, die chemische Substanzen wie Phthalate oder Formaldehyd enthalten. Oder Schwermetalle (insbesondere Blei) und andere endokrine Disruptoren enthalten. Wenn Kinder mit ihnen spielen, stellt die Exposition gegenüber diesen Chemikalien langfristig ein ernstes Vergiftungsrisiko für sie dar und beeinträchtigt ihre psychomotorische Entwicklung. Diese kostengünstig hergestellten gefälschten Produkte können darüber hinaus negative Auswirkungen auf die Umwelt haben.
Sie können kleine Teile enthalten, die sich leicht lösen und somit eine Erstickungsgefahr für Kinder darstellen können. Diese Verschluckungsgefahr besteht insbesondere bei Kleinkindern. Sie neigen dazu, alle Spielzeuge und Spielgegenstände in den Mund zu nehmen. Zu zerbrechliche Teile können ebenfalls zu Unfällen mit Verletzungen und Schnittwunden führen, wenn das Spielzeug während des Spielens zerbricht oder auf das Kind fällt. Insbesondere bei elektrischen Spielzeugen und elektronischen Spielen besteht außerdem die Gefahr von Verbrennungen, Kurzschlüssen oder Bränden. Bei Spielen mit zu langen, nicht normgerechten Schnüren und Kordeln besteht außerdem Erstickungsgefahr durch Strangulierung.
Besondere Vorsicht ist auch bei gefälschten Holzspielzeugen und -spielen geboten. Diese können Reizstoffe und Allergene enthalten, die Haut, Augen, Atemwege und Verdauungstrakt reizen können. Ebenso wie scharfe Kanten und Splitter, die bei kleinen Kindern zu Kratzern und Stichen führen können.
Wenn sie kaputt oder zu abgenutzt sind, führt dies zu Frustration oder Enttäuschung beim Kleinkind.
Wenn sie gefälschte Spielzeuge und andere Waren kaufen, die nicht den Qualitätsstandards entsprechen oder sogar defekt oder gefährlich sind, müssen sie diese möglicherweise irgendwann durch andere ersetzen. Bei Fälschungen kann der Verbraucher nicht von den Garantien und Kundendienstleistungen der kopierten Marke profitieren. Im Falle eines Problems ist es natürlich unmöglich, eine Rückerstattung oder einen Ersatz zu erhalten.
Der Besitz eines gefälschten Artikels, selbst in gutem Glauben, setzt sie der Gefahr aus, dass dieser vom Zoll beschlagnahmt und vernichtet wird und sie eine Geldstrafe erhalten. Die strafrechtlichen Sanktionen können bis zu drei Jahren Haft und einer Geldstrafe von 300.000 Euro reichen. Es ist zu beachten, dass der Käufer, wenn er genau weiß, dass er ein gefälschtes Produkt besitzt, sich der Hehlerei von Fälschungen schuldig machen kann, was mit höheren Freiheitsstrafen und Zollstrafen geahndet wird.
Bei Verletzungen oder Schäden, die durch die Verwendung gefälschter Produkte entstehen, können Käufer haftbar gemacht und strafrechtlich verfolgt werden.
Mit dem Kauf gefälschter Produkte auf Websites setzen sie sich außerdem dem Risiko von Betrug aus. Sie können beispielsweise Opfer von Betrug, Identitätsdiebstahl oder Diebstahl persönlicher Daten werden.
Kaufen Sie vor allem in etablierten Ladengeschäften und vertrauenswürdigen Online-Shops ein. Es ist wichtig, immer die Kundenbewertungen zu lesen und die Reputation des Händlers zu überprüfen. Besondere Vorsicht ist auch bei Online-Shops außerhalb Frankreichs geboten. Lesen Sie auch die rechtlichen Hinweise mit dem Status des Unternehmens, seiner Adresse und den Kontaktpersonen. Darüber hinaus sollten Sie bei Käufen auf Kleinanzeigen-Websites, bei Straßenhändlern oder auf Märkten äußerste Vorsicht walten lassen.
Seien Sie sehr misstrauisch gegenüber Spielzeugangeboten mit hohen Rabatten, die deutlich unter dem Normalpreis liegen. Zu gute Angebote gibt es nicht. Gefälschte Produkte haben oft sehr attraktive Preise, wenn man ihre Mängel und ihre schlechte Qualität berücksichtigt, wie zuvor beschrieben.
Wenn möglich, sollten Sie die Produkte, ihre Verpackungen und Etiketten vor dem Kauf sorgfältig prüfen. Fälschungen können Mängel in der Verarbeitung der Materialien, Farben, Logos und Grafiken aufweisen. Auch Rechtschreibfehler in den Beschreibungen sind möglich. Der Kampf gegen Fälschungen ist für Spielzeugmarken nicht immer einfach, doch mit diesen wenigen Vorsichtsmaßnahmen lassen sich bestimmte Fallstricke vermeiden.
Der Käufer sollte das gefälschte Spielzeug aus den oben genannten Gründen auf keinen Fall einem Kleinkind schenken. Er sollte vom Verkäufer unter Berufung auf Täuschung die Rückerstattung seiner Bestellung verlangen. Im Falle einer Ablehnung kann er bei der Polizei oder Gendarmerie Anzeige erstatten. Er kann die Fälschung auch den zuständigen Behörden melden, d. h. dem Zoll oder der Betrugsbekämpfungsbehörde (DGCCRF) seiner Region.
Um Fälschungen zu bekämpfen, kann man diese auch auf der vom französischen Innenministerium betriebenen Plattform PHAROS melden. Der Käufer hat außerdem die Möglichkeit, die kopierte Marke zu informieren, damit diese gegen den betrügerischen Fälscher vorgehen kann.
www.europol.europa.eu/cms/sites/default/files/documents/OP_LUDUS_I_Analysis_Report_1.pdf
www.internet-signalement.gouv.fr
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